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    Personalpolitik im Kino

Personalpolitik im Kino

Vollzeit? Teilzeit? Jahreszeit?

In Kinos arbeiten überwiegend Schüler*innen und Student*nnen als Teilzeitkräfte oder als geringfügig Beschäftigte auf Minijob-Basis. Die Beschäftigung von Vollzeitkräften ist im Durchschnitt eher die Ausnahme. In jüngster Zeit geht der Trend bei den Einstellungen außerdem verstärkt zu befristeten Verträgen.

Die Arbeitgeber wollen damit die "saisonalen Schwankungen im Kinogeschäft besser auffangen". Mit den saisonalen Schwankungen ist das so genannte Sommerloch gemeint. Erhebungen über Besucherzahlen, wie sie z.B. die FilmFörderugsAnstalt (FFA) durchführt, zeigen aber, dass es seit Mitte der 90er Jahre keine klassische Sommerflaute mehr gibt, sondern lediglich "besucherschwache" Monate.

Die fallen meistens auf Mai und Juni. Und wenn - was zunehmend der Fall ist - sich Verleihfirmen den Sommer aussuchen, um bundesweit Blockbuster ins Rennen zu schicken, dann bleibt von der jahreszeitlich inspirierten Argumentation der Kinobetreiber nicht viel übrig. Da drängt sich der Verdacht auf, dass es wohl eher darum geht, auf lange Sicht die Kinobesucher mit immer weniger Personal durch die Säle zu schleusen.

Im Klartext heißt das für Kinobeschäftigte,

  • dass sie immer weniger planen können, wann sie arbeiten - schließlich wollen die Arbeitgeber den Arbeitseinsatz kurzfristig an Besucherzahlen und dem Wetter festmachen!
  • dass sie immer weniger mit einem gesicherten Durchschnittseinkommen rechen können - schließlich werden jetzt schon massiv Stunden gekürzt (in manchen Betrieben bis zu 40%); bezahlt wird aber nur, was gearbeitet wird, und das sind immer weniger Stunden!

Durch gewerkschaftliches Engagement werden - z.B. über Tarifverträge - Rahmenbedingungen verankert, die den Beschäftigten vernünftige zeitliche und finanzielle Perspektiven bieten.

So ist in den Tarifverträgen zwischen den Kinokonzernen CineStar, CinemaxX sowie UCI und ver.di eine Quote für befristete Arbeitsverträge vereinbart.

ver.di Kampagnen