Tarifrunde UCI 2022/2023

Vom schlechten Stil bis Wortbruch: UCI hat den Bogen überspannt

24.03.2023

Die beiden letzten Warnstreiks am 7. und 11. März haben gezeigt: Ihr seid mit dem Angebot von UCI nicht zufrieden und fordert zu Recht weitere Nachbesserungen. Deshalb hat die ver.di-Tarifkommission UCI erneut aufgefordert, dem nachzukommen. Aber UCI weigert sich und stellt auf stur. Dadurch sind wir gezwungen, uns mit einer entsprechenden Reaktion zu wehren und Eurer Stimme Gehör zu verschaffen!

Wir haben für euch alle wichtigen Hintergrundinformationen zur aktuellen Situation in der Tarifauseinandersetzung mit UCI zusammengestellt. Falls eure Zeit knapp ist, hier die wichtigsten Stichpunkte:

  • UCI hält sich nicht an die tarifvertragliche Verabredung, die Lohnstruktur angemessen neu zu verhandeln. UCI wird somit wortbrüchig.
  • UCI forciert schlechter werdende Bedingungen für langjährige Kolleg*innen und weigert sich mehr als 13,51 € für Mitarbeiter*innen mit über 20-jähriger Berufserfahrung zu bezahlen. Die Wertschätzung erfahrener Kolleg*innen ist gleich null.
  • UCI behauptet zwar, verhandeln zu wollen, weigert sich aber kategorisch einen ausgearbeiteten Kompromissvorschlag der ver.di-Tarifkommission zu diskutieren. Das heißt: UCI will gar nicht verhandeln, sondern diktieren.

 

Hintergrundinformationen zur Tarifauseinandersetzung mit UCI:

Lohnstruktur und Unternehmenskultur

In der Tarifrunde 2021 haben UCI und ver.di neue Lohnstufen im Lohngruppengefüge eingeführt: 10, 15 und 20 Jahre. Der gemeinsame Wille der Tarifparteien war es, die Wertschätzung und Honorierung langjähriger Mitarbeiter*innen fest in der Lohnstruktur zu verankern. Dazu haben UCI und ver.di folgendes unterschrieben:

Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Anpassung des gesetzlichen Mindestlohns und der neu eingeführten Lohngruppen (nach 10, 15 und 20 Jahren Berufstätigkeit) für langjährig Beschäftigte vereinbaren die Tarifvertragsparteien, in der kommenden Tarifrunde nach dem 31.12.2022 das Lohngruppengefüge mit dem Ziel zu verhandeln, die angemessene Differenzierung der Lohngruppen neu zu vereinbaren.

Das aktuelle Angebot von UCI sieht allerdings vor, dass die Abstände zwischen den Lohnstufen bei 3 Cent anfangen und maximal 15 Cent höher sind. Wer also den Sprung zwischen zwei Lohngruppen macht, würde bei dieser Tabelle als Vollzeitler*in pro Monat maximal 24,75 € brutto mehr verdienen, als Teilzeitler*in entsprechend weniger. Das hat die ver.di-Tarifkommission mehrfach als völlig unzureichend bezeichnet und eine verbindliche Bekenntnis zu der tarifvertraglichen Verabredung verlangt. UCI bleibt jedoch dabei, ihr Angebot und die damit verbundene Lohnstruktur als fair zu bezeichnen. Dass UCI die eigens unterschriebene Verabredung ignoriert, kommt einer nicht eingehaltenen Zusage gleich.

Von dem Verhalten der Arbeitgeber lässt sich ableiten, dass sie eine toxische Unternehmenskultur anstreben, die es Kolleg*innen unmöglich machen soll, längerfristig bei UCI arbeiten zu wollen. Hier hilft nur ein starkes Team und Solidarität untereinander – Kolleg*innen lassen sich nicht gegeneinander ausspielen! Die ver.di-Tarifkommission fordert Respekt gegenüber allen Beschäftigten – ob frisch dabei oder langjährig beschäftigt!

Verhandeln vs. Diktieren

Neben den inhaltlichen Differenzen spielt auch ein weiterer Faktor eine tragende Rolle: die Art und Weise, wie man miteinander verhandelt und kommuniziert. Die Arbeitgeberseite hat mehrfach betriebsintern bekräftigt, sie würden verhandeln wollen. Für sie bedeute verhandeln Gespräche am Verhandlungstisch zu führen.

Folgen diesen Worten tatsächlich Taten? Die ver.di-Tarifkommission hat UCI diese Woche angeboten, einen ausgearbeiteten Vorschlag zur Lohnstruktur als Diskussionsgrundlage zur Verfügung zu stellen und ihre klare Verhandlungsbereitschaft signalisiert. Doch die Arbeitgeber haben unmissverständlich gesagt, dass sie sich nicht mit diesem Vorschlag auseinandersetzen werden. Eine Kompromisslösung der ver.di-Tarifkommission wird rigoros abgelehnt.

Daraus lässt sich nur eine Schlussfolgerung ziehen: UCI will nicht verhandeln. UCI will diktieren. Und was UCI betriebsintern behauptet sind nichts weiter als leere Worthülsen.

Diese Haltung der Arbeitgeber zeigt, wie wenig wertschätzend sie mit Euch, den Mitarbeiter*innen in den Kinos, umgeht. Die ver.di-Tarifkommission will wissen: Welche Message habt ihr an UCI? Sendet uns eine Mail an kinonetzwerk@verdi.de oder eine Nachricht per Signal, Telegram oder WhatsApp an +49 151 59056239.


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